Karin Johne,
Meditationsanregungen zum Hebräerbrief


Hebr 08,01-13

Gott hat uns zu Priestern gemacht (Apc 1,6)

„Jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen“

 

In uns lebt noch das alte, aber auch schon das neue Priestertum Christi

 

8:1 Die Hauptsache bei dem, was in Rede steht, ist dies: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat

8:2 als priesterlicher Diener des Heiligtums und des wahren Zeltes, das der Herr aufgeschlagen hat und nicht ein Mensch

In uns lebt sowohl das alte Priestertum - als „Schattenbild des Himmlischen“, als auch bereits das neue Priestertum, das durch Dich, Herr, ausgeübt wird….

 

- Ich versuche, meinen inneren Tempel wahrzunehmen, mein inneres Königreich und lasse Dich ein, Jesus Christus, als Priester, der das Heiligtum verwaltet…

8:3 Denn jeder Hohepriester wird eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen. So hat notwendigerweise auch dieser etwas, das er darbringt

8:4 Wäre er nun auf Erden, so wäre gar nicht Priester, weil hier schor solche vorhanden sind, die nach gesetzlicher Vorschrift die Gaben dar bringen.

8.5 Sie dienen freilich einem Abbild und Schattenriss des Himmlischen nach der Weisung, die Mose erhielt, als er daranging, das Zelt herzustellen: "Siehe zu", heißt es nämlich, "dass du alles nach dem Vorbild machst, das dir auf dem Berge gezeigt wurde."

8:6 Nun aber hat er einen in dem Maße vorzüglicheren Priesterdienst erhalten, als er auch Mittler eines besseren Bundes ist, der auf Grund besserer Verheißungen festgelegt ist.

8:7 Wäre nämlich jener erste (Bund) ohne Tadel gewesen, dann brauchte man keinen Platz für einen zweiten zu suchen.

5:8  Nun aber spricht er einen Tadel wider sie aus, wenn er sagt:

"Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich für das Haus Israel und das Haus Juda einen Bund abschließen;

8:9 nicht nach der Art des Bundes, den ich mit ihren Vätern errichtet habe an dem Tage, da ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten hinauszuführen;

denn sie blieben nicht in meinem Bunde, und so kümmerte auch ich mich nicht mehr um sie, spricht der Herr.

8:10 Denn dies ist der Bund, den ich für das Haus Israel errichten werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will meine Gesetze in ihren Sinn legen und in ihre Herzen schreiben; ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.

8:11 Und es braucht keiner mehr seinen Mitbürger und keiner mehr seinen Mitbruder zu belehren; Erkenne den Herrn! Denn sie alle werden mich kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen.

8:12 Denn gnädig will ich sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und ihrer Sünden will ich nicht mehr gedenken."

8:13 Indem er von "einem neuen" (Bunde) redet, hat er den ersten für veraltet erklärt. Was aber veraltet ist und greisenhaft, ist dem  erschwinden nahe.

„Ein Priester ist eingesetzt, um Gaben und Opfer darzubringen“.

In mir lebt das alte, von Christus überholte Priestertum,

- wenn ich meine Gebetszeiten als Pflichtgaben darbringe

In mir lebt das neue, von Christus mir zugedachte  Priestertum,

- wenn ich bete, weil mich Gott an sein Herz zieht…

In mir lebt das alte, von Christus überholte Priestertum,

- wenn ich meine Schriftlesung als vorgegebene Ordnung vollziehe…

In mir lebt das neue, von Christus mir zugedachte  Priestertum,

- wenn es mich von inner her drängt, mein inneres Ohr am Herzen Gottes zu haben…

In mir lebt das alte, von Christus überholte Priestertum,

- wenn ich meinen Dienst und meine Aufgaben aus Pflicht und Ordnung tue…

In mir lebt das neue, von Christus mir zugedachte  Priestertum,

- wenn ich meinen Dienst und meine Aufgaben von innen her gern und in Liebe wie selbstverständlich tue…

 

Ein Priester ist eingesetzt, um Opfer darzubringen:

In mir lebt das alte, von Christus überholte Priestertum,

- wenn ich „Fremdopfer“ darbringe, um damit etwas bei Gott zu erreichen:

- wenn ich meine „inneren Tiere“ - meine inneren Impulse „opfere“, weil ich meine, sie vor Gott nicht haben zu dürfen…

- wenn ich auf etwas Gutes, Gottgegebenes verzichte, weil ich meine, damit von Gott etwas erlangen zu können…

In mir lebt das neue, von Christus mir zugedachte  Priestertum,

- wenn ich (wie Christus, in meiner kleinen Form) mein „Selbstopfer“ darbringe:

- wenn ich mich entleere von meinen Plänen…

- wenn ich mich entleere von meinen Wünschen…

- wenn ich mich entleere von meinen Bildern und Gedanken…

- wenn ich mich entleere von meinem Drang, meine Vergangenheit vollständig aufarbeiten zu müssen…

Damit Du, Herr, selbst die Leere erfüllen kannst…

 

Ein Priester ist eingesetzt, um Mittler zu sein zwischen Gott und Mensch, indem er Gottes Willen vermittelt.

In mir lebt das alte, von Christus überholte Priestertum,

- wo ich meine, von außen her anderen den Willen Gottes mitteilen zu können…

In mir lebt das neue, von Christus mir zugedachte  Priestertum,

- wo ich Deinem Geist, Herr, zutraue, dass Du selbst in den Menschen, zu denen ich mich gesandt fühle, wirkst und Dich ihnen so zu erkennen gibst, dass sie den Weg auf ihre Weise zu Dir finden…

 

Noch lebt in uns allen das alte Priestertum, und soweit wir selbst noch „alte Menschen“ sind, brauchen wir diesen „Schattenriss des Himmlischen“ noch - aber das Neue wächst in uns und löst mehr und mehr das Alte ab.

Mögen wir mit Paulus sagen können:

„Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden“

(2 Kor 5,17)


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