Woche  2 - Mittwoch

4. Schauend mich in das Geschehen einbeziehen lassen
Hinführung
Wahre Meditation geschieht niemals "objektiv". Ich kann nicht gewissermaßen als Zuschauer meinem eigenen Meditieren zusehen, sondern Meditation beginnt erst dort, wo ich selbst "betroffen", "berührt" und damit selbst "ins Bild gekommen" bin.

Das gilt für jede Meditation. Bei solch einer Bildmeditation kann ich bewußt üben, mich in das Bild einbeziehen zu lassen, damit ich es dann auch bei anderen Stoffen (z. B. bei biblischen Erzählungen) an mir geschehen lassen kann.

Was ist damit gemeint, wenn ich sage: "mich einbeziehen lassen"? Es geht um ein passives Geschehen, das mir persönlich bewußt wurde, als ich vom selben Künstler die Ikone "Erzengel Michael" meditierte. Der Engel schaut sinnend nach unten, ich spürte, wie er innerlich die Menschen im Blick hat, denen er seine Botschaft bringen soll. Und mit einem Mal fühlte ich selbst mich von ihm angeschaut, ich spürte, wie sein Blick auf mir ruhte. Dabei verweilte ich.

Ich muß mir also meinen Platz im Bild geben lassen, muß erspüren, wo ich in diesem Bilde bin oder sein möchte, und werde dort verweilen. Bei manchen Bildern kann ich mich mit einer der dargestellten Personen identifizieren ("du bist der Mann"), bei anderen Bildern werde ich meinen Platz zwischen, vor oder neben den dargestellten Personen finden.


Übung
Andrei Rubljow - "Heilige Dreifaltigkeit" (Bildmeditation)

Ich lasse mir meinen Platz in dem Bilde "zuweisen", lasse mich einbeziehen ...


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