Woche  4 - Donnerstag

5. Gottes Liebe erspüren,
die mich allenthalben umgibt

Hinführung
Es ist die meditativ-glaubende Schau, die in den Wirklichkeiten der Schöpfung die Spuren - Meister Eckehart sagt: "die Fußstapfen" - Gottes schaut. Dafür müssen uns Augen und Ohren geöffnet werden. Was in dieser Woche geschieht, baut auf den Übungen der dritten Woche auf: "Gib, Herr, daß ich sehend werde - für deine Liebe."

Übung
Matthäus 6, 25-30; Matthäus 5, 44f; Matthäus 10,29-31

(Sehet die Vögel, die Lilien, die Sonne, die Sperlinge)

  • Ich lese die angegebenen Stellen langsam, als hätte ich sie noch niemals gehört oder gelesen ...
  • Ich fühle mich ein in Jesus, wie er die Dinge der Schöpfung gesehen und erlebt hat...
  • Ich stelle mir Situationen in meinem Leben vor, in denen solch eine Erkenntnis gewachsen sein könnte ...
  • Ich verweile angesichts einer Schöpfungswirklichkeit, die ich mir frei wähle. Ich schaue sie an, bis sie sich mir als "Fußspur" ihres Schöpfers enthüllt ... - bis mir im Werk das Bild dessen aufleuchtet, der dieses Werk geschaffen hat ("denn sein [Gottes] unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und Göttlichkeit, sind seit der Erschaffung der Welt an seinen Werken ... zu erkennen", Röm 1,20) ...
  • Ich bitte um die Gabe, in dieser Weise immer müheloser die mich umgebenden Dinge der Schöpfung (und vielleicht sogar der menschlichen Wirksamkeit) schauen zu können ...

  • Varianten
    - Psalm 104 (Gottes Spuren in der Schöpfung)
    - Ich schaue mir einen Bildband mit Naturbildern an und suche in den einzelnen Bildern nach "Fußspuren Gottes" ...


    -"Gottes Liebe ist für mich wie ..." (Methaphermeditation). Ich suche ein eigenes Bild ...

     
    Hinweise zur Methaphermeditation:

    Eine Methaphermeditation ist eigentlich eine umgekehrte Symbolmeditation: Während ich in der Symbolmeditation vom sinnlichen Zeichen (dem Symbol) ausgehe und es auf eine geistige oder geistliche Wirklichkeit übertrage, lasse ich mich in einer Methaphermeditation auf eine sinnlich nicht faßbare Wirklichkeit ein und warte, was mir dazu für ein Gleichnisbild einfällt (z.B. Glaube ist für mich wie ... ein langer Weg mit manchen Hindernissen, der aus der Dunkelheit zum Licht führt).
    Dabei muß ich beachten:

    1. Jedes Symbolbild, jedes Bild, betont nur eine Seite der Wirklichkeit, die es verdeutlicht.

    2. Wenn ich bei einer Methaphermeditation nicht zu stark vom Verstand her arbeite, sondern mich leer mache und warte, was mir "einfällt", dann kann gerade das Bild, das sich mir anbietet, für meine Auffassung dieser Wahrheit oder auch für meinen augenblicklichen Zustand aufschlußreich sein.

    3. Wenn sich eine Fülle von Bildern anbietet, dann muß ich mich für eines entscheiden und dabei verweilen, bis ich es "ausgekostet" habe. Bei einer späteren Meditation über das gleiche Thema wird sich mir häufig ein anderes Symbolbild anbieten.


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