Schlußwort

Damit sind wir am Ende eines gemeinsamen Weges angelangt; an einem Ende, das nichts anderes sein kann als ein immer neuer Beginn.

Wer den ganzen Weg mitgegangen ist, wird etwas von der inneren Dynamik eines geistlichen Weges gespürt haben, in dieser oder jener Weise. Wir unterhielten uns in unserer Kursgruppe über die Ursachen dafür, daß so viele wesentliche Erfahrungen gemacht wurden - sogar von Teilnehmern, denen die regelmäßige stille Zeit des Gebets seit langem vertraut ist. Dabei wurde uns selbst bewußt, was am Anfang dieses Kurses gesagt wurde.

1. Es ist ein Unterschied, ob ich etwas nur lesend oder hörend in mich aufnehme, oder ob ich mich in einer Sache regelmäßig übe.

2. Es ist ein Unterschied, ob ich in einem geistigen Lernprozeß gradlinig vorwärtsgehe (gewissermaßen eine Erkenntnis an die andere reihend), oder ob ich meditierend über längere Zeit hin bei einer Sache verweile, indem ich ein Erleben wiederhole, es immer neu umkreise und es dadurch bis in meine Tiefen einlasse.

3. Es ist ein Unterschied, ob ich mich in meiner Gebetszeit täglich von neuen, unterschiedlichen Verkündigungsinhalten berühren lasse (so wie es etwa beim regelmäßigen Beten über der Tageslese nach dem Bibelleseplan geschieht), oder ob ich mich in eine innere Dynamik eines Weges hineinbegebe, der mich Stück um Stück weiterführt und mitnimmt.

Gewiß mögen hier einige wichtige Ursachen für diese Erfahrungen liegen. Wir sollten sie nicht unterschätzen. doch möchte ich die Hauptursache solchen Geschehens niemals lediglich in methodischen Mitteln suchen. Geistliches Leben, in welcher Form es auch wächst, ist immer Wirkung des Heiligen Geistes. Wir dürfen um ihn bitten, wir sollen uns seinem Wirken aussetzen. Und genau das hat jeder getan, der sich über viele Wochen hin im Mitgehen unseres Kursweges regelmäßig die stille Zeit für Gott in Gebet und Meditation genommen hat - hatte Gott etwa schon lange darauf gewartet?

Kehren wir zurück zu dem, was wir zu Beginn in der Einführung zu diesem Kursangebot sagten: An uns ist es, das Land zu bereiten - aber der Same kommt von Gott, und er allein ist es, der wachsen, blühen und die Frucht reifen läßt.

Danken wir ihm für alles, was er uns gegeben hat. Und Sie alle, die Sie sich auf diesen Versuch eingelassen haben und sich jeden Tag von neuem in diese unsere Welt hinein gesandt wissen - Sie alle möchte ich bitten: Laßt uns füreinander beten, damit wir nicht anderen predigen und selbst verwerflich werden (1 Kor 9,27).

So grüße ich Sie persönlich alle, die sich auf diesen Weg eingelassen haben. Ich würde mich über einen Gruß freuen.

Ihre Karin Johne


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